SPD Dunningen

Gemeinschaftsschule für Dunningen?

Veröffentlicht am 11.03.2012 in Ortsverein

Förderung jedes einzelnen Schülers nach seiner Begabung
„Nicht das Trennen und Sortieren ist Aufgabe der Schule, sondern die Förderung jedes Einzelnen nach seiner Begabung“, umschrieb Christoph Bayer, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion den Grundgedanken der Schulentwicklung der Landesregierung. Seine Ausführungen bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins stießen auf großes Interesse, nicht nur bei den Sozialdemokraten. Auch Bürgermeister Gerhard Winkler und seine erste Stellvertreterin Inge Erath, Bernhard Pfundstein und Udo Trost, die Schulleiter der Eschachschule bzw. der Realschule Schramberg und der SPD-Kreisvorsitzenden Klaus Eisenhardt nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren.
„Wir wollen kein Kind zurücklassen, deshalb müssen alle Schulen das Konzept der individuellen Förderung weit mehr in den Focus nehmen, als dies bislang der Fall war“, betonte der Referent. Die neue Schulform Gemeinschaftsschule, die naturgemäß im Mittelpunkt des Interesses der Zuhörer stand, stelle insofern nur eine logische Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte dar, über die inhaltlich große Einigkeit bestehe. In einer Gemeinschaftsschule würden Klassenverbände zugunsten von Lerngruppen aufgelöst, jeder Schüler arbeite im Hinblick auf ein Kompetenzraster gemäß seinen Stärken und Schwächen und habe am Ende die Möglichkeit den bestmöglichen Abschluss zu erreichen, ohne auf eine Schulform fixiert zu werden.
Diskussionsbedarf gab es im Anschluss dann auch nicht in der grundsätzlichen Zielrichtung, sondern in der Frage des Weges dahin. Der Teufel liegt bekanntlich im Detail. Den schmalen Grat zu finden zwischen „Leitplanken“, welche die Landesregierung von oben vorgibt und dem Wunsch nach einer Bildungsreform von unten mit großen Entscheidungsspielräumen für die Schulen und Schulträger verglich der Abgeordnete mit einer „Operation am offenen Herzen“, bei der man sehr vorsichtig vorgehen müsse.
Ein großes Problem sahen die Diskussionsteilnehmer vor allem in der Frage, wer für den erhöhten Ressourcenbedarf einer modernen Pädagogik aufkommen müsse. Wer bezahlt die neuen Lehr- und Lernmittel, wer trägt den Mehraufwand für die Einrichtung von „Lernshops“, wie viele zusätzliche Lehrerstunden sind für individuelles Lernen notwendig, wie viel wird für die Lehrerfortbildung aufgewendet, damit aus Lehrern Lernbegleiter werden können? Eine Gemeinschaftsschule wird nur als Ganztagesschule arbeiten können mit zusätzlichen Anforderungen im Bereich Betreuung und Schulsozialarbeit und den damit verbundenen Kosten. Für die Planung eines dringend benötigten Erweiterungsbaus an der Eschachschule wird ein Konzept erstellt werden müssen, welches diese Fragen beantwortet. Schließlich wolle man kein Gebäude erstellen, welches mit seinen Räumen hinterher nicht dem Bedarf entspreche.
„Wir werden uns auf jeden Fall bemühen, dass Dunningen auch weiterhin ein attraktives Bildungsangebot bereithält“, schloss der Ortsvereinsvorsitzende Hans-Peter Storz die engagiert geführte Diskussion.

 

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