Auf den Spuren von Jan Hus durch Konstanz
Jahresausflug des SPD-Ortsvereins / Toleranz und Meinungsfreiheit früher und heute
Dunningen. Zu einer Zeitreise in das Jahr 1415, in die Zeit des Konstanzer Konzils, lud der Dunninger SPD-Ortsverein seine Mitglieder und weitere interessierte Mitbürger bei seinem diesjährigen Vereinsausflug ein. Auf den Spuren des tschechischen Reformers Jan Hus, der nach Konstanz gereist war, um seine Lehren zu verteidigen, und dort am 06. Juli 1415 verurteilt und verbrannt wurde, erkundeten die Teilnehmer die historische Altstadt. Der Besuch des Münsters, in dem das Konzil tagte, des Konzilsgebäudes, des Hussensteins, des Hus-Hauses und des ehemaligen Dominikanerklosters, wo sich die Gefängniszelle des angeblichen Ketzers befand, wurden zu einer Mahnung an Toleranz und dem Umgang mit Andersgläubigen.
Auch 600 Jahre nach dem Mord an einem Mann, der letztlich sterben musste, weil er Ämterkauf und die Verschwendungssucht der kirchlichen Würdenträger anprangerte, rief der Wortbruch eines Königs (Sigismund), der mit Hilfe des Konzils Kaiser werden wollte, Empörung hervor. Neben der Würdigung der dramatischen Ereignisse verstand es Stadtführerin Carola Berszien aber auch, mit „Geschichten hinter der Geschichte“ ein lebendiges Zeitbild entstehen zu lassen, so mit Anmerkungen zu den „Hübschlerinnen“, welche mit Konstanzer Bürgersfrauen konkurrierten oder dem Hinweis darauf, dass König Sigismund wohl auch deshalb Jan Hus „über die Klinge springen ließ, weil dieser seine außerehelichen Eskapaden kritisierte.
Bei so viel Geschichte, durfte nach der Führung natürlich auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Ein gemeinsames Mittagessen und das Flair der freien Reichsstadt am Bodensee trugen dazu bei, dass die bunt gemischte Truppe am Abend dann bester Stimmung mit der Bahn die Heimreise antreten konnte.
26.10.2024, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr Kinderflohmarkt in der Festhalle Dunningen